Interessante Biotope

(Texte und Fotos von Josef Weinzettl)

Der Reichtum an den unterschiedlichsten Lebensräumen hat mehrere Ursachen. Zum Einen stellt das Burgenland ein Übergangsgebiet zwischen den Alpen und der Pannonischen Tiefebene dar, und zum Anderen ist die Flurbereinigung nicht in dem Maße über das Land hinweggefegt wie in den anderen Bundesländern.  

Einige Beispiele der Vielfalt im Bezirk Oberwart
Die unterschiedlichen Lebensräume und Lebensraumtypen des Bezirks (über 60 Gebiete) sind in der CD-ROM „Natur- und Umweltschutz im Bezirk Oberwart“ genau beschrieben und mit Bildmaterial versehen. 


Wenzelanger

  • im Gemeindegebiet Bernstein-Redlschlag
  • Pachtung: 2004

Kennzeichnend für dieses Gebiet sind die exponierte Lage auf etwa 780 m Höhe, anstehender Fels und das Grundgestein. Das Gebiet ist nicht nur ein Paradies für viele Heuschreckenarten, Netzflügler und Schmetterlinge, sondern auch einige besondere Pflanzenarten bereichern dieses auch vom Panorama her beeindruckende Gebiet.


Ochsenriegel

  • im Gemeindegebiet Bernstein-Redlschlag
  • Pachtung: 2004

Faunistische und floristische Besonderheiten kommen auf die-ser Hügelkuppe in der Nähe von Redlschlag vor. Bedingt durch das Vorhandensein von Serpentinit hat sich eine besondere, schwermetallverträgliche Flora ausgebildet.


Eisenberg

  • im Gemeindegebiet Deutsch-Schützen
  • Flächenankauf: 2003

Durch die hohe Sonneneinstrahlung und günstige Hanglage finden wärmeliebende Pflanzen- und Tierarten einen geeigneten Lebensraum vor, um überleben zu können. Einige besondere Raritäten sind für dieses Gebiet kennzeichnend.    


Apfelleiten-Moor

  • im Gemeindegebiet Oberwart
  • Unterschutzstellungsanträge: 1991, 2001

Es handelt sich um ein unregelmäßig ausgebildetes Niedermoor. In den Randbereichen sind kleine Schwarzerlenbrüche vorhanden. Auf Grund des Vorkommens seltener Pflanzen- und Tierarten sind die Moorflächen äußerst schützenswert.   


Magerrasen

  • in Goberling
  • Unterschutzstellungsantrag: 2001
  • Pachtung: ÖNB und VBNO-Oberwart

Wertvolle Magerwiese mit angrenzenden Saumbiotopen, die überaus seltene Floraelemente aufweisen.    

Feuchtwiesen

  • in Grodnau
  • Pachtung: ÖNB und VBNO-Oberwart

Feuchtwiese mit einem relativ  großen Standort des  Breitblättrigen Knabenkrauts, einer Orchideen-Art.  


Kalkwiese – Feuchtwiesentyp

  • im Gemeindegebiet Kohfidisch
  • Unterschutzstellungsantrag: 1988

Die Kalkwiese weist überaus interessante botanische Kostbarkeiten auf.


Feuchtwiesen

  • in Kemeten
  • Unterschutzstellungsanträge: 1988, 2001 (eine kleine Wiesenfläche konnte vom ÖNB angekauft werden)

Kennzeichnend für dieses Gebiet sind naturnahe Feuchtwiesen mit sekundären Erlenauen entlang der Strem und eingestreute Tümpel. Das Gebiet hat wegen seines Pflanzen- und Tierreichtums eine besondere Bedeutung in ökologischer und wissenschaftlicher Hinsicht. Allein 3 Tierarten, die in der FFH-Richtlinie der EU als prioritär eingestuft sind, kommen in diesem Gebiet vor. Das Gebiet ist auf Grund der Uneinsichtigkeit der Gemeinde extrem gefährdet.


Mager- und Trockenrasen „Kühberg“

  • im Gemeindegebiet Rechnitz
  • Unterschutzstellungsanträge: 1991, 2001

Teilweise primärer Trockenrasen mit einer überaus flachen Humusauflage auf Grünschiefer und Phylliten, die stellenweise markant zutage treten.


Felstrockenrasen im Schandorfer Wald

  • Gemeindegebiet Schandorf

Bemerkenswerter Trockenrasen auf teilweise anstehendem Fels steil zur Pinka abfallend.  Ganz in der Nähe befinden sich die bedeutendsten Hügelgräber Österreichs. 


Mager- und Trockenrasen „Gmerk-Gatscher“

  • im Gemeindegebiet von Rechnitz
  • Unterschutzstellungsanträge: 1988, 1989, 1992, 2001

Das Gebiet ist durch seine reiche Strukturiertheit von besonderer landschaftsökologischer Bedeutung. Es beherbergt das Vorkommen einiger einzigartiger floristischer Raritäten.


Autochthoner Schwarzföhrenstandort  

  • im Gemeindegebiet von Unterkohlstätten
  • Unterschutzstellungsantrag: 2002

Die Landschaft um und im ehemaligen und schon lange aufgelassenen Steinbruch hat sich zu einem Naturjuwel der besonderen Art entwickelt. Es handelt sich nicht nur um den einzigen autochthonen (= ursprünglichen) Schwarzföhrenstandort des südlichen Burgenlandes, sondern auch eine Fülle schützenswerter Tier- und Pfanzenarten sind in diesem Gebiet nachgewiesen. Das Gebiet ist auf Grund des Wunsches um neuerliche Betriebsgenehmigung massiv bedroht. Schwarzföhren wurden bereits gefällt und ein Uhu abgeschossen.


Willersdorfer Schlucht – Aschauer Au

  • im Gemeindegebiet Oberschützen
  • Unterschutzstellungsanträge: 1981, 1991, 1999/2000 Antrag auf Erklärung zum Naturpark, Projektstudie 2003

Da die Willersdorfer Schlucht ein Ausläufer des den Zentralalpen angehörenden Wechselmassives ist, weist sie viele montane Elemente der Pflanzen-  und Tierwelt auf. Die Hänge sind auf Grund ihres Mischwaldbestandes besonders im Herbst von hervorragender landschaftlicher Schönheit.
Der hohe Erholungswert der Landschaft ist in erster Linie auf die Unberührtheit zurückzuführen, was wiederum die Voraussetzung für die erstaunliche Artenvielfalt der Fauna und Flora darstellt.


Großbachselten

  • im Gemeindegebiet Großpetersdorf
  • Unterschutzstellungsantrag: 2005 Antrag auf Erklärung zum Geschützten Lebensraum

In der Pinkaniederung zwischen den Ortschaften Großbachselten und Kleinpetersdorf befindet sich der Rest ehemals großflächiger Feuchtwiesen, die einst das gesamte Tal einnahmen.Das Gebiet befindet sich im Tal der Pinka und weist einen typischen Gleyboden auf. Im Rahmen der letzten Kommassierungsmaßnahme wurde dieser Bereich als wertvolles Biotop ausgeschieden und dem Naturschutz zugesprochen.Die wechselfeuchten Magerwiesen nehmen den Großteil der Schutzgebietsfläche ein, daneben sind noch Großseggenriede und feuchte Hochstaudenfluren zu finden.